Der Lechfall bei Füssen aus der Reihe"Geopark Allgäu" von |
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Breitenberg / Rossberg | |
Nach einer Mitteilung des Ortsnamen-Forschers Thaddäus Steiner an den Historischen Verein Alt Füssen ist der Mangenbrunnen eine Quelle. Sie überströmt wasserfallartig eine Felsplatte am Fuße des Pfeilers, der über der Nordflanke des Rossbergs vorstößt, schon auf Tiroler Boden.
Der „Mangenacker" ist auch auf dem Uraufnahmeblatt von Pfronten (praktisch das erste Pfrontener Kataster), um das Jahr 1818, eingetragen. Der Name Mangensitz ist heute nicht mehr bekannt. Thaddäus Steiner vermutet, dass der „Mangensitz" mit der „Mangenbuche" identisch ist. Die Mangenbuche stand an der vorletzten Stütze der heutigen Breitenbergbahn. (Anm. 23) Seltsam mutet es an, dass sich der Mangenbrunnen nur acht Tage vor und acht Tage nach dem Mangentag zeigt. Der Mangentag ist der 6. September. Die Erscheinung des Mangen-Brunnens wäre also von Ende August bis 12. September zu sehen. In diesen Zeitraum fällt auch eine besondere Marienverehrung, nämlich der „Frauendreißiger". Der Frauendreißiger bezeichnet die Zeit zwischen den Festen Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Namen (12. September). Sein Ursprung liegt im verwurzelten Volksglauben, nach dem diese Spanne die günstigste Zeit für das Sammeln von vielen Kräutern ist, die dann ihre größte Heilkraft entfalten. Der Brauch wurde in das Christentum übernommen. Insbesondere im bayerisch-tirolerischen Rossberg, Aggenstein, Mangenacker und Breitenberg von Füssen aus mit Lech im Vordergrund Alpenraum ist der Frauendreißiger eine Periode ausgeprägter weiblicher Religiosität. Was heute eher unwahrscheinlich und abwegig erscheint, nämlich auf einem Berg Ackerboden fruchtbar zu machen, sah sowohl in vorgeschichtlicher Zeit als auch im Mittelalter ganz anders aus. „In den Bergen wohnt die Freiheit, in den Bergen ist es schön ...“ heißt es in einem romantischen Lied. Diese „Freiheit“ der Berge hat durchaus geschichtliche Wurzeln. Auf den Bergen gab es freies Land, weit entfernt von Verwüstungen und Plünderungen durch Kriege. So wie Bauern oft versteckte Notäcker mitten im Wald hatten, von denen sie sich ernähren konnten, wenn ihnen der eigene Landesherr oder ein feindliches Heer alles genommen hatte, so gab es Notäcker auch auf den Bergen. |
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Wiederum aus Tirol und der Schweiz ist bekannt, dass auf den Bergen blühende und fruchtbare Almen lagen. Ja, es gab bereits seit der Steinzeit Siedlungen in den Bergen. Dies hat damit zu tun, dass am Ende der Eiszeit die Täler noch unter einer dicken Eisschicht lagen. Die höheren Lagen, wie z.B. der Auerberg, waren wie Inseln im Eis. Da diese Plätze nicht vom Eis bedeckt waren, begann dort auch früher die Verwitterung, die Ansiedlung von Pflanzen und damit die Bildung von Humus. Erste Spuren der Besiedelung am Auerberg von ca. 2500 vor Chr. sind seit 1918 durch den Fund eines Steinbeils im Ort Heggen belegt. Durch eine Pollenanalyse der Universität Köln wurde der Nachweis erbracht, dass am Auerberg schon in der Jungsteinzeit Getreide angebaut wurde. Aufgrund der früher einsetzenden Humusbildung nach der Eiszeit sind mancherorts im Alpenvorland die Böden auf den Hügelrücken immer noch besser und fruchtbarer als unten in den Ebenen. Auf Steinen wächst nichts - umso kostbarer ist die Schicht Humus, die sich darüber gebildet hat, mag sie auch dünn sein. |
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Elisabeth Wintergerst, Rechtsanwältin Brunnengasse 12 D-87629 Füssen Tel: 0049-8362-37895 FAX: 0049-8362-39187 |
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